Sure 11: Hud
Der Prophet Hud, gesandt zu seinen Schwestern und Brüdern aus dem Volk der Ad ist einer von sechs Proheten, die in dieser Sure erwähnt werden als ein Beispiel für erfolglose Mahner, die vor tauben Ohren zu predigen haben. Vier der Propheten (Noah, Lot, Schua'ib / Jethro und Mose) sind aus der Bibel bekannt, zwei weitere (Hud und Salih) gehören offenbar zum Bereich der arabischen Geschichte und sind keiner biblischen Person zuzuordnen.
Wieder ist es eine Mekka-Sure und wieder wird deutlich, daß hinter den alten Klagen über die Völker, die Noah und seinen Nachfolgern keine Gehör geschenkt haben die aktuelle Klage Mohammeds über das ungläubige, halsstarrige und am Ende wohl sogar zum Mord an Mohammed entschlossene Volk der Mekkaner steht. So sagt es auch mein Kommentar von Searchtruth.
Mohammed ist offenbar so verzweifelt darum bemüht, seinen Prohetenworten mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, daß er selbst solche Männer zu Propheten erklärt und damit zu Zeugen seiner Sache macht, die es nach dem Bericht der Bibel gar nicht waren. Noah etwa, der in der Bibel nur schweigend seine Arche baut, wird im Koran zum beredten Bußprediger für sein Volk.
Auch in dieser Sure vermischt sich eine beständig wiederholte und grundsätzliche Lehre über die essentials des Glaubens mit einzelnen, neuen Erkenntnissen über Besonderheiten. Wiederholt wird:
- die Botschaft des Proheten ist Warnung und Freude zugleich,
- jedes Leben ist in allem, was es hat und ist, auf Gott bezogen,
- allen Menschen kehren am Ende zu Gott zurück und müssen sich vor ihm verantworten,
- Gott ist barmherzig.
Neu dagegen ist, daß der Mensch als ein Wesen gesehen wird, das dazu neigt, sowohl auf eine Belohnung als auch auf eine Strafe uneinsichtig zu reagieren:
Wenn wir dem Menschen unsere Gnade zu kosten geben und sie ihm daraufhin fortnehmen, ist er verzweifelt und undankbar. Und wenn wir ihm nach einer Drangsal, die ihn getroffen hat, eine Gabe bescheren, sagt er sicherlich: Das Übel ist von mir gewichen. Siehe, er ist frohlockend und prahlend. (9 und 10)
Neu ist, auch ein Argument der Gegner des Glaubens, das bis in die heutige Zeit in ähnlicher Weise gegen jede Art religiöser Erneuerung vorgebracht wird, daß nämlich nur die Armen und Niedrigen sich der neuen Bewegung angeschlossen haben:
Die Vornehmen seines Volkes, die nicht glaubten, sagten: "Wir sehen in dir nur einen Menschen unseresgleichen und wir sehen, daß dir keine als jene gefolgt sind, die aller äußeren Erscheinung nach die Niedrigsten unter uns sind, [...]" (27)
In der Kosequenz sieht es offenbar so aus, daß die Frommen in einem sie umgebenden Meer von Unglauben leben müssen. Diese Erfahrung deckt sich mit einem Wort des Paulus, das Luther ein wenig frei* aber sehr sprachbildend übersetzt hat: der Glaube ist nicht jedermanns Ding (2. Thessalonischer 3,2)
In der Sprache des Koran heißt das:
Siehe der Koran ist die Wahrheit von deinem Herrn; jedoch glauben die meisten Menschen nicht. (20)
*im griechischen Original heißt es denn nicht aller ist der Glaube
Sonntag, 17. August 2008
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