Dienstag, 9. September 2008

Wer ist Es-Samiri?

Sure 20: Teha

Die zwanzigste Sure macht den Interpreten einige Mühe. Das beginnt mit dem Titel, der nur aus den Buchstaben T und H besteht. Man weiß ebensowenig, was das bedeutet wie bei den anderen Suren, die ebenfalls ihren Versen eine Kombination von Buchstaben voranstellen, A.L.M etwa bei der zweiten und bei vielen anderen Suren. Die Bedeutung dieser Buchstaben ist dabei immer unklar, vergleichbar dem „Sela“ in den Psalmen, über dessen Sinn man ebenfalls über die Jahrhunderte vergeblich spekuliert hat. Möglicherweise wurde beides durch die Arbeit eines Archivars hinzugefügt, der Ordnung in die ihm vorliegenden Papiere bringen wollte.

Noch schwieriger wird es mit dem später auftauchenden Mann namens Es-Samiri, der zusammen mit Mose und Aaron in der Geschichte vom Goldenen Kalb eine Rolle spielt.

Zu Beginn der Sure wird zunächst die Geschichte von Mose und dem Pharao erneut erzählt, diesmal mit der überraschenden Variante, daß sich die Zauberpriester Ägyptens am Ende zum wahren Glauben bekehren und die Überlegenheit anerkennen, die von Mose, Aaron und ihrem Zauber ausgeht.

Später, in der Wüste wird aber derselbe Aaron abfällig und läßt es zu, daß die Israeliten das Goldene Kalb verehren. Allerlei Zierat haben die Israeliten ins Feuer geworfen, wie sie Mose gegenüber zugeben, goldenen Schmuck also, und herausgekommen ist ein leibhaftiges blökendes Kalb (Vers 90), das nun also der Gott des Mose sein soll. Der Einwand des Koran gegen diesen Kalbgott könnte auch der Einwand der Bibel sein: sehen sie denn nicht, daß er ihnen nicht Antwort gibt und ihnen weder schaden noch nützen kann? (Vers 91).

Es-Simiri assistiert bei all dem, Mein Kommentar sieht in ihm, der das Volk in gewisser Weise mit dazu anstiftet, den Schmuck ins Feuer zu werfen, einen Doppelgänger des Aaron, der stellvertretend die Schuld übernehmen soll, die Aaron mit seiner nachlässigen Haltung der Abgötterei gegenüber auf sich lädt. Es-Samiri ist der Böse, Aaron der Gute und bleibt ein Prophet. Er ist zwar ab jetzt etwas angekratzt, aber die im Koran so wichtige Anerkennung als Prophet bleibt ihm.

Mir haben die Zauberpriester des Pharao imponiert, wie sie ihrem König ins Angesicht widerstehen und die Macht des Mose und seines Gottes anerkennen. Sie reden erstaunlicherweise – etwa 1500 Jahre vor unserer Zeitrechnung! – genau so wie die Moslems des Jahres 600 danach und wissen deshalb, daß aufgrund ihres Glaubens Edens Gärten auf sie warten, durcheilt von Wasserbächen (Vers 78) und nicht Dschehannah und ihr Gepfühl. Der Koran macht sprachlich keine Unterschiede zwischen den Gläubigen der Vorzeit und den Gläubigen heute, sie alle haben ein eindeutiges Offenbarungswissen und sprechen es deshalb auch auf gleiche Weise aus.

4 Kommentare:

Nureddin Öztas hat gesagt…

Lieber Herr Runkel


In der Sure 18 Kehf- Die Höhle gibt es 4 Abhandlungen. Die Ashabi Kehf ist eine von Ihnen und gibt dieser Sure den Namen. Sie scheinen im ersten Moment ohne Beziehung zueinander zu stehen. Ich werde versuchen die Beziehung aufzuzeigen und die Aussage für unsere Zeit zu erklären.



Ashabi Kehf/Die Bewohner der Höhle: Es sind die Jenigen Gläubigen die sich in einer Höhle verschanzen, vor deren Volk das in Polytheismus verfallen ist, um die Menschen wieder zum Monotheismus zu bringen und sie dem Leben nach dem Tode erinnern. Der Koran findet die Diskussionen um die Zahl für unwichtig und konzentriert die Blicke auf den Inhalt dieses Wunders. Er spricht von weniger als 10 Personen, also max. 9 mit dem Hund. Diese jungen Männer sind aufgrund ihrer Zahl sehr der vorherrschenden Meinung der Zeit unterlegen, sie möchten in dieser Höhle frei von Repressalien und Spott ihrem wahren Glauben praktizieren und verlassen dabei alle Bequemlichkeiten des Lebens ausserhalb. Sie ziehen also vor eher in einer Höhle zu leben und dem Glauben nachzugehen. Gott lässt sie in dieser Höhle in einen tiefen Schlaf verfallen und die Römer mauern die Öffnung der Höhle damit sie nie wieder den Ort verlassen mögen. Die Jenigen Zeitzeugen die das Wiedererwachen dieser Gläubigen miterlebten errichteten neben dieser Höhle eine Kapelle die viele Besucher anlockte. Auch der Ort wird nicht genau gesagt.



Die Reise des Propheten Moses mit dem jungen Propheten Joshua: Diese Abhandlung beschreibt die Reise des Moses mit dem damals jüngeren Joshua. Das war eine Reise für die Erlangung von innerem (tiefem) Wissen, nachdem er sich zuerst mit den äußeren (ersichtlichem) Wissen stärkte. Sein Begleiter ist ein junger Mann. Beide Geschichten verbindet der Fingerzeig auf die jungen Menschen. Als sie an einem Ufer sich zur Ruhe zurückziehen beobachtet Joshua durch ein Wunder, wie ein zuvor toter Fisch zum Leben erweckte und ins Meer springen konnte. Das war auch der Ort an dem sich der Moses mit dem Hizir treffen sollte um das Wissen zu vertiefen. Fortan reisen sie diese besagte Reise und obwohl er dem Lehrmeister Hizir versprach nicht zu fragen, sondern nur zu beobachten, kann er sich die Fragen nicht verkneifen und fragt jedes Mal nach dem Sinn, dann trennen sich ihre Wege.



Zülkarneyn, Yecüc/Mecüc Völker: Man diskutiert ob er auch ein Prophet war, jedoch weiß man er vereinigte inneres und äußeres Wissen und er hatte eine göttliche Pflicht. Alle diese drei Geschichten behandeln auch die Beziehung vom inneren(tiefen) und äußeren(sichtbaren) Wissen zum Nacheifern. Zülkarneyn reist nach Westen und Osten und trifft auf ein Volk das die ständigen Angriffe vom Volke Yecüc und Mecüc erleiden muss. Er baut ein Schutzwall und bis Gott eines Tages diese Barriere aufhebt bleibt das Volk von dessen Angriffen verschont. Die Angriffe des Volkes des Yecüc, Mecüc verkörpern einen Zustand von Chaos und dieser Zustand wiederholt sich in allen Zeiten fortlaufend. Eines Tages wird aber die gesamte Welt von diesen Tyrannen überschwemmt.



Alle diese Geschichten scheinen geheimnisvoll und die Aussagen verborgen. Doch betrachtet man die Untergewichtung der Personen, der Zeit, des Ortes in den Geschichten erkennt man eine große Überdimensionalität und eher metaphysische Tendenz. Die Art wie die Reihenfolge gewählt ist, die Beschreibung der Vorfälle und verschwommene Personen scheinen wie geheimnisvolle Lichtgestalten. Sie werden uns nicht direkt präsentiert, sondern wie hinter einem Vorhang. Die Betrachter erfassen die Personen und die Handlungen nur mühsam. Dies scheint aber genau der Wunsch zu sein, weil die Aussagen die daraus gewonnen werden sollen zeitlos sind und die Menschheit als Ganzes betreffen. Eins ist aber gewiss, die Aussagen aus dem Koran sind echt und haben nichts mit unseren mickrigen Szenarien zusammen. Gott versucht diese Wahrheiten in den Personen der Propheten zur Geltung bringen um damit der Menschheit die Botschaft zum dahinter steigen zu öffnen. Dahinter steigen hinter die Vorfälle, den tiefen Sinn. ( Ägypten…)



Jetzt nun zu den 7-Schläfern: Diese Geschichte hat neben der Zeit in der sie passiert ist auch viele Botschaften an unsere Zeit. Der Koran erwähnt nicht genau den Ort des Vorfalls, so dass es viele mögliche Stellen in Frage kommen. Denn in unserer Zeit kann es vorkommen, dass überall auf der Erde Tyrannen andere Völker und sogar ihr eigenes Volk tyrannisieren. Überall kann es Gläubige geben, die ihre Religion verwässern in dem sie nachgeben, in dem sie neben Gott sich andere Gottheiten annehmen oder ganz den Glauben verlieren. Man muss hier nicht nur an Götzendiener denken, sondern auch an Politik, Kapital, Ansehen etc. Und überall gibt es auch einige die sich der großen Macht der Zeit trotzen und dem Trend, der gültigen Meinung widersprechen um ihre reine Religion unverfälscht leben zu können. Sie ziehen sie sich in 'Höhlen' zurück. Sie machen das gerade in der Schweiz. Gott hebt sie hervor und tadelt die anderen die der Macht, Geld, Rang etc. nachgeben und den wahren Glauben verraten. Wir sollten genauso handeln, selbst wenn alles gegen uns spricht, Gott irrt nie und wir sind treugläubig. Auf diese kleine Gruppe in dieser schwierigen Zeit wird hingezeigt und gelobt. Wer die Oberhand bekommt ist hier unwichtig, sondern nur wer das richtige spricht. Der Glaube ist die Hoffnung. Wer die Hoffnung aufgibt hat die Allmacht Gottes ignoriert.



Um noch mal auf die Geschichte zu kommen, dieser Bereich wird Ihnen nicht gefallen, die Urform ( die reine Form) des christlichen Glaubens wurde genau 310 Jahre nach ihm noch beibehalten. Da dies eine Bewegung von unten war und es zu einer unüberwindbaren Bewegung wurde, konnte Konstantin sie nicht mehr aufhalten. Sonst hätte er seine Macht verloren. Er hat diese Religion zu Staatsreligion nehmen müssen, hat aber in dem Konzil einen taktischen, politischen Zug gemacht und die Religion mit alten polytheistischen Riten aus dem alten römischen Religion verändert. Dass das Christentum eine Staatsreligion wurde ist als Erfolg zu sehen um die Lebensweise der Gläubigen zu befreien. Hätten aber die Christen seinerzeit noch ein bisschen länger durchgehalten, wäre ein anderer Geschichtsgang möglich gewesen.



Die Botschaft an die Gläubigen unserer Zeit ist, sie sollen aufpassen, dass ihnen nicht mit gleichen Mitteln ihr Glaube gestohlen wird. Sie werden jetzt und auch in der Zukunft versuchen mit allen Tricks den Glauben und die Gläubigen zu bekämpfen. Die Übernahme als Staatsreligion hat die Gläubigen in Bequemlichkeit gezogen und sie erlahmten, waren fortan nicht mehr so aktiv für ihren Glauben da. In der Zeit davor hätten sie dafür sogar ihr Leben gegeben. Ägypten- TieferSinn! Deshalb muss man Wohlstand nicht immer als Güte ansehen, sie kann zum Verderben führen. Äußerlich negative Vorfälle können zu unserem Vorteil sein. Im Koran steht an anderer Stelle: Scheinbar gute Dinge sind für Euch nachteilhaft, scheinbar schlechte Dinge sind für Euch vorteilhaft. Gott weiß was gut für Euch ist. Deshalb muss man nicht denken, dass der Gang in die Höhle nur als Zuflucht zu werten ist, die Höhle war eher ein Ort in dem man eben in diese aktive Empfindsamkeit für Glaubenswahrheiten erlangte. Fast alle Propheten, Gelehrten wie Abraham, Ijob, Mohammed, Nursi, Gazali haben ähnliche Höhlenerfahrungen.



Den Muslimen erging es nicht anders als den Christen. Nach der ersten Zeit, die ersten ca. 300 Jahre die sehr viel Anspannung, Eifer gefordert hatte, haben die Gläubigen äußerlich gelitten, jedoch in der Tat hatten sie davon profitiert. Sie bemühten ihren Glauben um jeden Willen ihren Glauben auszuleben. Dann folgte die Zeit des Wohlstandes, die die Gläubigen gelähmt hatte. Daraufhin folgte wieder ein Rückbesinnen an die Glaubensinhalte und aktive Teilnahme, das wiederum einen Auftrieb im religiösen und auch im gesellschaftlichen Leben in der osmanischen Zeit und der jetzige scheinbar erbärmliche Zustand der islamischen Welt. Deshalb darf man nicht verzweifeln und man soll sich nicht beklagen. Stattdessen beten und umsetzen. Die ganze Menschheitsgeschichte ist voller Höhen und Tiefen wie der Koran ausdrücklich beschreibt und ermahnt. Wer sich zurücklehnt, den bestraft die Zeit.

Außerdem folgt auch der Vorgang des „ Aus der Höhle kommen“ einem bestimmten Prinzip, das der ehrenwerte Koran beschreibt. Erstens die Beschaffenheit der Höhle und der Akt des Aufenthalts in der Höhle. Obwohl die Art der Höhlen über die Zeit variiert und abhängig ist welche Aggressoren existierten, bleibt der Grundgedanke der selbe, das ist der Schutz der Insassen vor den Angriffen der Zeit. Sie sollen nicht sichtbar sein und jede Zeit erfordert eine zeitgemäße Form dafür, auch unsere. Denn wenn die Aggressoren mitbekommen, müssen sie viele Qualen erleiden. Die einfachste Qual ist noch das Angebot mit diversen Mitteln vom Glauben abzukehren. Entweder sie verlieren dadurch ihre ewige Glückseligkeit im Jenseits, oder sie müssen dem Spott und Diskriminierung durch ihre Zeitgenossen erdulden. Beide Varianten sind schwierige Zustände für Gläubige. Aber sich als Gläubige zu nennen heißt gleichzeitig sich dessen Folgen bewusst zu werden. Den ewigen Kampf des Unglaubens gegen den Glauben wird es immer geben. Es gibt nur einen Weg aus der Verfolgung zu entrinnen: Nicht in die Hände von Gegnern zu fallen. Der Koran sagt an anderer Stelle: Glaubt ihr Euch werden nicht ähnliche Prüfungen auferlegt wie denen vor Euch? Für uns gelten die selben Regeln und wir suchen Zuflucht bei Gott, er möge uns in jeder Zeit Kraft geben immer die reine Wahrheit zu sagen.

Ein weiterer Aspekt dieser Geschichte ist, dass der Gläubige versuchen muss sich seinen Zeitgenossen bekannt und beliebt zu machen. Erstens braucht die Gesellschaft wie Wasser und Luft die Existenz von diesen Gläubigen. Zweitens brauchen die Feinde von heute sich vor Ihnen nicht zu fürchten, dann werden daraus Freunde von morgen. Bis diese Gegner also eines Tages bemerken und Folgendes sagen, während wir sie bekämpft haben, haben diese Leute nur versucht uns Leben einzuhauchen. Wenn die Gläubigen sich so verhalten, werden eines Tages ihre Gegner ihre Taten und Anfeindungen bereuen und um Vergebung bitten. Selbst wenn sie nicht um Vergebung bitten, ist der Muslim zum Vergeben immer bereit. Jedes traurige Gesicht bereitet dem Gläubigen Kummer.

Mit lieben Grüßen,

Nureddin Öztas

Nureddin Öztas hat gesagt…

Lieber Herr Runkel,


bezüglich der Buchstaben vor einigen der Suren möchte ich gerne bemerken, dass diese Buchstaben nicht durch einen klugen Archivars hinzugefügt sind. Der Koran ist gänzlich frei von jeder Art menschlicher Manipulation. Woher weiß man das so genau? Nun das beweisen die existierenden Koranexemplare seit Beginn der Verkündigung bis in unsere Zeit. Keine einzige Veränderung wird man darin finden, kein Komma, kein Punkt und kein Buchstabe ist anders. Seit Beginn der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed (FSI) wurden die Offenbarungen penibelst aufgeschrieben, geschützt und einer ständigen Prüfung unterzogen. Das ist eigentlich so sicher, dass niemand mehr diese Tatsache bestreitet, selbst die Widersacher nicht.

Diese Buchstaben heißen „Huruf-u Mukattaà“ und gelten als eines der Beweise des göttlichen Ursprungs und als eines der Beweise für die Unverfälschtheit des Koran. Sie sind so vom Gott offenbart worden und sollen Chiffre an den Propheten und einigen Gottesfreunden die seinen Spuren folgten, gelten. Niemand weiß genau außer unseren Gott und seinen Propheten über die maximale Bedeutung von TA-HA, oder YA-SIN, oder ELIF-LAM-MIM etc. Einige Gottesfreunde sagten ein paar Erklärungen für diese Buchstaben, aber auch wieder nie mit einer absoluten Deutung, sondern vielmehr was sie beim Lesen diese Buchstaben empfangen haben. So sagten viel z.B. Elif steht für Allah, Lam für Gabriel dem Überbringer und Mim für Mohammed. Der Koran zieht den Menschen einen Strich durch die Rechnung damit, die glauben sie könnten den Koran wie ein normales Buch lesen und alles verstehen. Alles wird man nie verstehen, nur so viel wie viel wir empfangen dürfen. Er wird wie ein Spiegel wirken mit dem wir die Strahlen der Sonne auffangen. Die Größe des Lichtstrahls hängt von der Kapazität unseres Spiegels ab. Der Koran ist kein Roman, Geschichtsbuch oder sonst noch ein Buch das von Menschen kreiert ist. Das wird anhand der erhabenen Sprache, Betonung und Geheimnissen eigentlich dem Leser auffallen. Selbst der Nicht-Muslim verspürt eine unvergleichliche Art.



Die Person des Samiri ist eine Bezeichnung für eine Herkunft. Samiri war möglicherweise kein Name, sondern eine Bezeichnung wie Nursi, also aus der Stadt Nurs kommende Person. Samir nannte man damals eine Gegend in Ägypten und die Person war ebenfalls ein Jude. Wichtig ist wieder hier die Geschichte der Prüfung der Gläubigen. Diese Prüfung durch Gott verändert sich fortlaufend für die Menschen. Die Kuh unserer Zeit sind manche wissenschaftlichen Theorien, die wie Beweise uns von Ungläubigen Wissenschaftlern präsentiert werden. Wir entscheiden selber ob wir den Theorien glauben schenken oder den Offenbarungen vom Gott. Ich ziehe für mich die Entscheidung, daß die Offenbarung für mich das Richtige ist. Die Theorien können korrigiert werden, wenn es um die Korrektur der Schrift geht werden die Muslime nie den selben Fehler machen wie die Gläubigen vor Ihnen. Wer als Wissenschaftler trotz des Angesichts der Forschung der Natur noch ungläubig ist, hat seinen Hirn auf seine Augen reduziert. Keine Stecknadel wird ohne einen Erbauer existieren, kein Tisch ohne den Koch, kein Gemälde ohne den Künstler. Wie kann dann das perfekteste, unvergleichliche, harmonierende Kunstwerk Universum ohne eine Künstler entstehen? Wer das behauptet kann viel wissen, aber er bleibt für mich trotzdem als ein Narr. Der „Iman“ ist ein Gottesgeschenk an die, die es verdienen, während das Wissen sich jeder aneignen kann. Das Wissen ist das beste Instrument den Glauben zu empfangen, wenn man den hinter den Vorhang sehen will. Aber wie jedes Instrument, kann auch die Wissenschaft, ohne Gott nicht das Wesentliche der Existenz verstehen. Sich und seinen Schöpfer finden und schließlich ihm dienen.

Wie ein tolles Messer mit dem man einen Apfel schneiden kann, kann man sich damit auch die Finger schneiden. Das tun alle die, die trotz aller Erkenntnisse über die Natur, über das Universum Gott nicht sehen wollen.



Ich teile Ihre Auffassung nicht, dass die Polytheisten es leichter haben. Es ist schier unmöglich, auch aus logischen Gründen, dass mehrere Götter nebeneinander existieren. Gülen schreibt sehr gut 12 Argumente für die Einzigkeit Gottes:

Geschrieben von Fethullah Gülen

Mittwoch, 31 Mai 2006

Erstes ArgumentJedes Ding und jedes Wesen, das existiert, offenbart die Existenz und Einheit Gottes, z.B. das Leben: Er erschafft alles aus einer Sache und erschafft eine Sache aus vielen Dingen. Er erschafft die zahllosen Gliedmaßen und die Systeme der Tierkörper aus einer Samenflüssigkeit und Wasser. Aus einer Sache alles zu erschaffen, ist mit Sicherheit ausschließlich dem Allmächtigen Einen vorbehalten. Jemand, der in vollkommener Ordnung zahlreiche Substanzen, die in unzähligen verschiedenen Arten von Gemüse oder Tiernahrung enthalten sind, in Körper verwandelt, denen er dann eine einzigartige Haut und unterschiedlichste Körpergliedmaßen webt, ist ganz gewiss ein Wesen, das allmächtig und allwissend ist. Zweites Argument

Die unbestreitbare Einheit Gottes sticht aber auch ins Auge, wenn man die Luft einmal genauer untersucht. Die Luft ist ein hervorragender Leiter, der zahllose Geräusche, Stimmen, Bilder und andere Dinge wie Blitze usw. gleichzeitig übermittelt, ohne dass es dabei zu irgendwelchen Behinderungen käme oder Chaos entstünde. Dies zeigt ganz eindeutig, dass es Eine Instanz gibt, die allein über allem steht. Diese Instanz hat alles ihrer Weisheit entsprechend erschaffen; Sie überwacht alles und kümmert sich um alles.

Drittes Argument

Das Universum gleicht einem Baum, der aus einem Samenkorn gewachsen ist, welches das Programm für die zukünftige volle Form des Baumes enthielt. Alles im Universum steht also in enger Wechselbeziehung zueinander. Auch jedes Teilchen des Körpers, ein Teilchen in der Pupille eines Auges etwa, unterhält Verbindungen mit dem ganzen Auge, mit dem Kopf und mit den Fortpflanzungsorganen, mit den Kräften von Anziehung und Abstoßung, mit den Venen und Arterien, mit motorischen und sensorischen Nerven, die der Zirkulation des Blutes und dem Funktionieren des Körpers dienen, und mit dem Rest des Körpers. Ihnen allen gegenüber erfüllt jedes einzelne Teilchen seine Pflicht. Dies zeigt jedem, der nicht blind ist, in aller Deutlichkeit, dass der Körper in seiner Gesamtheit einschließlich all seiner Teilchen das Werk eines Ewigen und Allmächtigen darstellt und auf Seinen Befehl hin funktioniert.

Ein in der Luft befindliches Molekül kann jede beliebige Blume und Frucht besuchen. Es kann in sie eindringen und in ihnen wirken. Würde es nicht dem Befehl eines Allmächtigen Wesens unterstehen und dementsprechend arbeiten, müsste dieses umherziehende Molekül alle Systeme und Strukturen aller Blumen und Früchte kennen und wissen, wie diese bis ins letzte Detail geformt sind. Daher präsentiert das Molekül wie eine Sonne die Strahlen des Lichtes der Einheit Gottes. Licht, Erde und Wasser sind in diesem Zusammenhang durchaus mit der Luft vergleichbar.

Denn den ursprünglichen Quellen der Dinge, die der Wissenschaft zufolge Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff sind, liegen die Komponenten von Erde, Luft, Wasser und Licht zu Grunde.

Die Samenkörner aller blühenden und Früchte tragenden Pflanzen setzen sich ebenfalls aus diesen zusammen: Sie alle bestehen aus Kohlenstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Sie unterscheiden sich lediglich durch und in Hinblick auf die Programme ihrer Vorfahren, die die Vorherbestimmung Gottes in sie gelegt hat. Wenn wir die Samenkörner verschiedener blühender und Früchte tragender Pflanzen eines nach dem anderen in einen Blumentopf stecken, der mit aus bestimmten Elementen bestehender Erde gefüllt ist, wird jede Pflanze in genau der schönen Form erscheinen, genau das schöne Aussehen haben, und über genau die erstaunlichen Einzelteile verfügen, die ihrer Art eigen sind. Unterstünden diese Samenkörner nicht dem Befehl des Einen, der die Charakteristika, Strukturen, Lebenszyklen und Lebensbedingungen aller Dinge kennt, der in der Lage ist, sie mit allem Passenden und Notwendigen zu versorgen, und Dessen Macht alles ohne den geringsten Widerstand ergeben ist, dann müsste es entweder in jedem einzelnen Teilchen auf der Welt ‚immaterielle Fabriken' geben, die das zukünftige Leben der Pflanzen bestimmen, oder so viele Werkstätten, wie es blühende und Früchte tragende Pflanzen gibt. Entweder wäre dann jedes einzelne Teilchen auch zugleich der Ursprung all jener verschiedenartigen Wesen, die in Form, Geschmack, Farbe und Zusammensetzung unterschiedlich sind, oder jede dieser Pflanzen müsste über ein allumfassendes Wissen bzw. über eine Macht verfügen, die sie in die Lage versetzt, sich selbst Wissen anzueignen. Leugnet man also die Verbindung zwischen den Lebewesen und dem Allmächtigen Gott, muss man zwangsläufig so viele Götter akzeptieren, wie es Teilchen auf der Erde gibt. Ein größerer Aberglaube ist nun wirklich nicht mehr vorstellbar.

Weiterhin befinden sich in jedem Teilchen zwei weitere wahre Zeugnisse für die notwendige Existenz und Einheit des Schöpfers: Trotz seiner absoluten Machtlosigkeit ist jedes einzelne Teilchen in der Lage, eine Vielzahl unterschiedlicher bedeutsamer Pflichten zu erfüllen; und obwohl es doch eigentlich leblos ist, beweist jedes einzelne Teilchen durch sein Handeln in Übereinstimmung mit der universalen Ordnung das Vorhandensein eines universellen Bewusstseins. Jedes Teilchen bezeugt durch seine Hilflosigkeit die notwendige Existenz des Allmächtigen. Durch sein Handeln in Übereinstimmung mit der Ordnung des Universums beweist es darüber hinaus Seine Einheit.

Viertes Argument

Der Mensch, eines von vielen belebten Geschöpfen, ist ganz offensichtlich eine Miniaturausgabe des Universums, eine Frucht des Schöpfungsbaums und ein Samenkorn dieser Welt; daher trägt er Muster der meisten Arten von Lebewesen in sich. Er gleicht einem Tropfen, der ausgewogen und sorgfältig aus dem ganzen Universum destilliert wurde. Ein Geschöpf wie dieses zu erschaffen und ihm ein Herrscher zu sein, vermag allein eine Instanz, die die freie Verfügungsgewalt über das gesamte Universum besitzt.

Wenn man sich also nicht in Fantastereien und Wahnvorstellungen verliert, wird man einsehen, dass es einen Stempel gibt, der mit Sicherheit einzig und allein dem Schöpfer aller Dinge, dem Majestätischen Herrn des Universums eigen ist: Dieser Stempel setzt voraus, ein Wort der Macht (zum Beispiel eine Honigbiene, d.h., eine Art Inhaltsverzeichnis der meisten Dinge) erschaffen und die meisten Grundzüge des Universums auf eine einzige Seite, beispielsweise den Menschen, ‚schreiben' zu können. Er bedingt darüber hinaus, das Programm eines ganzen Feigenbaumes in einem einzigen Punkt, zum Beispiel in einem winzigen Feigensamenkorn, einschließen und die Kunstwerke aller im ganzen Universum manifestierten Namen Gottes in einem einzigen Buchstaben, beispielsweise im Herzen des Menschen, ausstellen zu können. Er erfordert, ‚Schriften', die eine ganze Bibliothek füllen könnten, im menschlichen Gedächtnis, das sich an einem Ort befindet, der die Größe einer Linse hat, aufzeichnen und einen detaillierten Index aller Ereignisse des Kosmos in ihm erstellen zu können.

Fünftes Argument

Das Leben im gesamten Universum stellt eine Symphonie gegenseitiger Hilfestellung dar. Nicht nur die Gliedmaßen, Organe, Systeme und sogar die Zellen lebender Körper, sondern alle Teile des Universums unterstützen und helfen sich gegenseitig. Damit zum Beispiel ein einziger Apfel ins Dasein treten kann, reichen sich Luft, Wasser, Erde, die Sonne, ja alle Teile des Universums die Hände und arbeiten zusammen. So wie die Komponenten einer Fabrik oder die Gebäudekomplexe eines Palastes stützen sich auch die Geschöpfe einander. Sie kommen sich gegenseitig zu Hilfe und kooperieren, um die Bedürfnisse der anderen zu befriedigen. Sie alle arbeiten in vollkommener Ordnung zusammen. Sie dienen den Lebewesen, indem sie gemeinsame Anstrengungen unternehmen. Elemente in der Erde assistieren den Pflanzen: Sie unterstützen sie dabei, Existenz zu erlangen und am Leben zu bleiben. Die meisten Tiere leben von Pflanzen, und die Menschen leben von Pflanzen und Tieren. Somit bilden die Elemente die Grundlage der physikalischen Beschaffenheit der Lebewesen.

Von Sonne und Mond, Tag und Nacht, Sommer und Winter über die Pflanzen, die den Not leidenden und hungrigen Tieren zu Hilfe kommen, über die Tiere, die den schwachen und bedürftigen Menschen Beistand leisten, und über die nahrhaften Substanzen, die die hilfsbedürftigen und unselbständigen Kinder unterstützen, bis hin zu den Lebensmittelpartikeln, die sich bewegen, um den Körperzellen beizustehen, handeln alle in Übereinstimmung mit dem Gesetz der gegenseitigen Hilfestellung, das im gesamten Universum in Kraft ist. Dadurch zeigen sie allen, die nicht ganz und gar blind sind, dass sie mit Unterstützung der Macht eines einzigen überaus Großzügigen Erziehers und auf Befehl eines einzigen ausgesprochen Weisen Verwalters agieren.

Sechstes Argument

Die universelle Versorgung und die Gunst, die der universellen Weisheit zuzurechnen sind und die in der absichtsvollen Erschaffung der Dinge klar zum Ausdruck kommen, die umfassende Barmherzigkeit, die in der weisen Voraussicht zu Tage tritt und die umfassende Ernährung, die dieser Barmherzigkeit zu Grunde liegt und allen Lebewesen die von ihnen benötigten Nahrungsmittel liefert - sie alle sind so brillante Siegel der Einheit Gottes, dass jeder Mensch, der seine Seh- und Verstandeskraft nicht bereits eingebüßt hat, sie erkennen und verstehen wird.

Nicht nur das Individuum bedarf eines Beistands, um sein Leben zu erhalten; wir sehen, dass alle in dieser Welt befindlichen Dinge und insbesondere die Lebewesen als einzelne Bestandteile wie auch als große Einheiten, als Individuen oder als Gemeinschaften, viele materielle und andere Wünsche und Bedürfnisse für die Existenz und die Erhaltung ihres Lebens haben. Alle Geschöpfe benötigen Beistand. Denn obwohl sie selbst nicht in der Lage sind, auch nur die unbedeutendsten ihrer Bedürfnisse zu befriedigen, sehen wir, dass all ihren Ansprüchen, ihrer materiellen wie auch ihrer immateriellen Versorgung, in unerwarteter Art und Weise und von unerwarteter Stelle in vollkommener Ordnung zu genau der richtigen Zeit, angemessen und in vollkommener Weisheit begegnet wird. Deuten also die Wünsche und Bedürfnisse der Geschöpfe auf der einen und die Art und Weise der Hilfestellung und des Beistands aus dem Unsichtbaren auf der anderen Seite nicht so klar wie die Sonne auf einen Weisen Majestätischen Ernährer, einen Mitfühlenden Spender der Gnade hin?

Siebtes Argument

Betrachten wir einmal die Sonne: Eine Signatur des Abbilds und des Widerscheins der Sonne, eine ihr eigene strahlende Leistung (Wirkung), ist auf den Planeten und den Wassertropfen, auf Glassplittern oder auf glitzernden Schneeflocken allerorten zu begutachten. Wer nicht akzeptiert, dass die winzigen Sonnen, die in den unzähligen Dingen erkennbar sind, Manifestationen der Sonnenstrahlen sind, wird - was wirklich absurd wäre - die Existenz einer Sonne in jedem einzelnen Wassertropfen, in jedem einzelnen Glassplitter und in jedem einzelnen durchsichtigen Objekt, das dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, akzeptieren müssen.

Wenn die Abbilder oder Spiegelungen der Sonne, die in Wassertropfen, Glassplittern und den verschiedenen Farben von Blumen erkennbar sind, nicht der Sonne zugeschrieben werden, bedeutet das, die Existenz unzähliger Sonnen an Stelle einer einzigen akzeptieren zu müssen. Dies jedoch wäre ein vollkommen unvorstellbarer Irrglaube. Wenn man nicht alles im Universum dem Allmächtigen zuschreibt, heißt das - analog dazu-, an Stelle des Einen Gottes so viele Götter akzeptieren zu müssen, wie es Teilchen gibt, die im Universum umherschwirren. Damit würde man sich auf ein Niveau hinab begeben, auf dem man etwas akzeptiert, was absolut undenkbar ist.

Achtes Argument

Gott ruft im Frühjahr und im Sommer inmitten eines unglaublichen Durcheinanders und Wirrwarrs in vollkommener Ordnung Hunderttausende von Pflanzen- und Tierarten ins Leben, die perfekt ausdifferenziert und klassifizierbar sind. Jeder, der auch nur einen Funken Bewusstsein besitzt, wird begreifen, dass es sich bei der Auferweckung der toten Erde zum Leben zur Frühlingszeit, die in vollkommener Ordnung Hunderttausende von Beispielen für die Wiederauferstehung der Toten geben will und die die Erde wie auch die einzelnen Mitglieder von Hunderttausenden verschiedener Arten, fehlerlos, wohlproportioniert, vollkommen ausgewogen und ohne etwas dabei zu vergessen, signieren will, offensichtlich um ein Siegel handelt. Dieses Siegel gehört einzig und allein einem Majestätischen Wesen, einem Allmächtigen und Vollkommenen, einem Barmherzigen und Schönen Weisen - einem Wesen, das über unendliche Macht, allumfassendes Wissen und einen Willen verfügt, das in der Lage ist, das gesamte Universum zu beherrschen.

Was im Frühjahr und im Sommer geschieht, kündet vom überaus weisen, einsichtsvollen und gewaltigen Wirken Gottes auf Erden. Die Aktivitäten, die in diesen Jahreszeiten stattfinden, sind sehr weit reichend und werden extrem schnell abgewickelt; sie sind reichlich bemessen und großzügig und werden nebenbei auch noch in perfekter Regelmäßigkeit durchgeführt. Sie verkörpern die vollkommene Schönheit der Kunst und die vollkommene Form der Schöpfung. Deshalb sind sie ein Siegel, das nur jemandem gehören kann, der über ein unendliches Wissen und grenzenlose Macht verfügt. Dieses Siegel gehört zweifellos dem, der überall gegenwärtig ist und alles sieht, obwohl Er nirgends ist. Nichts bleibt Ihm verborgen, und nichts fällt ihm schwer. Seine Macht kennt keinen Unterschied zwischen Teilchen und Sternen.

Neuntes Argument

Auf einem Acker eingesäte Samenkörner beweisen, dass sowohl das Ackerfeld als auch die Samenkörner unter der Verfügungsgewalt ihrer Besitzer stehen. Genauso beweisen die fundamentalen Lebenselemente wie Luft, Wasser und Erde, die trotz ihrer Einfachheit überall vorhanden und überall von gleicher Beschaffenheit sind, sowie die Pflanzen und Tiere (die Früchte der Barmherzigkeit, die Wunder der Macht und die Wörter der Weisheit), die überall anzutreffen sind und einander ähneln, obwohl doch die Lebensbedingungen an verschiedenen Orten höchst unterschiedlich sind, dass sie unter der Verfügungsgewalt eines einzigen Erschaffers stehen, der Seine Wunder zur Schau stellt. Jede Blume, jede Frucht und jedes Tier ist ein Stempel, ein Siegel, eine Unterschrift des Schöpfers. Wo auch immer man sie findet: Alle verkünden in den ihnen eigenen Sprachen: 'Wessen Stempel ich trage, dieser Ort ist auch von Ihm erschaffen. Wessen Siegel sich auf mir befindet, dieser Platz ist auch eines Seiner Schriftstücke. Auf wessen Unterschrift ich hinweise, dieses Land ist auch von Ihm entworfen.' Nur der Eine, Dessen Macht sich auf alle Elemente erstreckt, kann auch die geringsten Geschöpfe besitzen und am Leben erhalten, und ein jeder, der nicht blind ist, kann sehen, dass nur eine Instanz, deren Herrschaft alle Pflanzen und Tiere umfasst, auch die simpelsten von ihnen besitzen, ernähren und beherrschen kann.

Was die Ähnlichkeit zu anderen Individuen betrifft, äußert sich jedes Individuum wie folgt: 'Nur jemand, der meine Spezies besitzt, kann auch mich besitzen.' Was die Ausbreitung über die Erdoberfläche betrifft, spricht jede einzelne Spezies mit den anderen Spezies im Chor: 'Nur jemand, der die gesamte Erdoberfläche besitzt, kann auch uns besitzen.' Was ihre Abhängigkeit und die Abhängigkeit anderer Planeten von der Sonne sowie deren wechselseitige Beziehung zu den Himmeln betrifft, spricht die Erde zusammen mit anderen Planeten: 'Nur jemand, der all diese besitzt, kann auch mich besitzen.' Hätten Äpfel ein Bewusstsein und jemand würde zu einem von ihnen sagen 'Du bist mein Kunstwerk', würde der Apfel ihn schelten und ihm entgegenhalten: 'Schweige lieber! Nur wenn du in der Lage bist, alle Äpfel auf dieser Erde zu formen, oder vielmehr nur dann, wenn du freie Verfügungsgewalt über alle Obstbäume, die über die Erde verteilt sind, und über all jene Geschenke des Barmherzigen hast, die in Form von Schiffsladungen aus der Schatzkammer der Barmherzigkeit zur Verfügung gestellt werden - nur dann kannst du für dich beanspruchen, mein Herr zu sein.'

Zehntes Argument

Es macht keinen Unterschied, ob man an einem Baum eine einzige Frucht oder zahllose Früchte züchtet; alle Früchte beruhen nämlich alle auf einem einzigen Gesetz des Wachstums mit einem einzigen Zentrum. Mit anderen Worten: Das Vorhandensein einer Vielzahl von Zentren würde für das Hervorbringen einer einzigen Frucht ebenso viel Mühen, Aufwand und Ausstattung erfordern wie für das eines ganzen Baums; denn die Herstellung der Uniform, die ein einzelner Soldat braucht, beansprucht genauso viele Fabriken wie die Anfertigung von Uniformen für die gesamte Armee. Dies bedeutet, wenn zahlreiche Individuen durch eine Vielzahl von Zentren versorgt werden sollen und von diesen abhängig sind, entstehen genau so viele Schwierigkeiten, wie Individuen beteiligt sind. Die außergewöhnliche Leichtigkeit, die bei allen Spezies beobachtet werden kann, ergibt sich also aus der Einheit.

Die Übereinstimmung und die Gleichartigkeit aller Individuen einer Spezies und aller Gruppen einer Gattung beweisen, dass diese die Werke eines einzigen Erschaffers sind; denn sie alle wurden von derselben Schreibfeder ‚mit einer Inschrift versehen', und sie alle tragen nur ein einziges Siegel. Außerdem erfordern die absolute Leichtigkeit, die immer dann beobachtet werden kann, wenn sie zum Leben erweckt werden, und das Fehlen jeglicher Probleme bei diesem Prozess unausweichlich und mit absoluter Notwendigkeit, dass diese Individuen und Gattungen die Werke eines einzigen Erschaffers sind. Sonst würden Probleme, die ihre Existenz unmöglich machen würden, diese Gattungen und Spezies zur Nichtexistenz verdammen.

Zusammengefasst: Wenn man alle Dinge dem Allmächtigen Gott zuschreibt, dann erscheint deren Erschaffung so einfach wie die Erschaffung eines einzigen Dings; die Erschaffung eines einzigen Dings, das verschiedenen Ursachen zugeordnet wird, erscheint wiederum als genauso schwierig wie die Erschaffung aller Dinge zusammen. Auf Grund dieser Tatsache enthüllen die im Universum zu beobachtende außerordentliche Wirtschaftlichkeit und Einfachheit wie auch der endlose Überfluss unseren Augen den Stempel der Einheit so klar wie die Sonne. Wären diese Früchte, die wir in einer solchen Fülle und zu solch geringen Kosten erhalten, nicht das Eigentum des Einen Besitzers der Einheit, hätten wir, selbst wenn wir die ganze Welt in Zahlung gäben, nicht einen einzigen Granatapfel zu essen; denn dieser würde die absichtsvolle und bewusste Zusammenarbeit so vieler und so universeller Elemente wie Erde, Luft, Wasser, Licht und Wärme und obendrein noch Samenkörner erfordern, die jedoch alle ohne eigenes Bewusstsein sind und auf Anweisung eines einzigen Erschaffers, des Allmächtigen Gottes, handeln. Ein einziger Granatapfel und auch jede andere Frucht würden soviel kosten wie das ganze Universum zusammen.

Elftes Argument

So wie das Leben, das die Gnade Gottes manifestiert, ein Argument und ein Beweis für die Einheit Gottes, ja sogar eine Manifestation der Einheit Gottes ist, ist der Tod, der die Majestät Gottes manifestiert, ein Argument und ein Beweis für die Einmaligkeit Gottes.

Das Abbild der Sonne, ihr Licht und ihre Reflexionen, die auf einem mächtigen Strom glitzernden Bläschen und die auf der Erdoberfläche glänzenden transparenten Objekte legen Zeugnis von der Existenz der Sonne ab. Obwohl die glitzernden Bläschen auf dem fließenden Strom gelegentlich verschwinden (z.B. wenn dieser unter einer Brücke her taucht), bezeugen das wunderbare Fortbestehen der Manifestationen der Sonne und die ununterbrochene Zurschaustellung deren Lichtes auf den aufeinander folgenden Scharen von Bläschen eindeutig, dass es sich bei den kleinen Abbildern der Lichter, die erscheinen und dann wieder verschwinden, glitzern, hinwegsterben und dann wieder erneuert werden, um Abbilder einer dauerhaften, fortbestehenden einzigen Sonne handelt, die sich von oben herab stets aufs Neue manifestiert. Die glitzernden Bläschen, die durch ihr Erscheinen die Existenz der Sonne bestätigen, künden deshalb durch ihr eigenes Verschwinden und Erlöschen von dem Fortbestand und der Einheit der Sonne.

Auf genau die gleiche Weise bezeugen die Dinge, die sich in einem ständigen Fluss befinden, durch ihr Vorhandensein und durch ihr Leben die Existenz und die Einmaligkeit des notwendigerweise Existierenden Einen. Sie legen mit ihrem Untergang und ihrem Tod Zeugnis von Seiner Einheit, Ewigkeit und Permanenz ab. So wie die wunderschönen feinen Geschöpfe, die mit dem Wechsel von Tag und Nacht und Sommer und Winter sowie mit dem Verstreichen von Jahrhunderten und Epochen die Existenz, Einheit und Permanenz des Erhabenen immer Währenden Einen in einer unablässigen Offenbarung voller Anmut repräsentieren, demonstrieren auch Untergang und Tod jener Geschöpfe und die offensichtlichen Ursachen für ihr Leben, dass die (materiellen oder natürlichen) Ursachen nichts weiter sind als bloße Schleier. Diese Tatsache beweist eindeutig, dass diese Kunstwerke, Gravuren und Manifestationen die ständig erneuerten Kunstwerke, die sich ändernden Gravuren und die sich bewegenden Spiegel eines Majestätischen Schönen Einen sind.

Zwölftes Argument

Die vollkommene Gestaltung und Ausschmückung eines vollkommenen Palastes beispielsweise sagt auch etwas über die Fähigkeiten seines Architekten aus. Jede vollendet gestaltete Arbeit weist auf einen genialen Architekten, einen begabten Konstrukteur, einen vollkommenen Baumeister hin. Und die Kennzeichnung ‚genialer Architekt, Konstrukteur oder Baumeister' verweist ganz offensichtlich auf eine vollendete Fähigkeit, nämlich auf die Beherrschung einer Kunst. Diese vollendete Fähigkeit, diese vollendete Kunstfertigkeit deutet wiederum ganz offensichtlich auf einen Vorzug, auf das Vorhandensein einer bestimmten Qualität hin. Vollkommene Vorzüge aber sind der Beweis für die Existenz eines erhabenen Geistes und einer erhabenen Persönlichkeit.

Ähnlich deuten die fehlerlosen Werke, die im Universum zu betrachten sind, und die Kunstfertigkeit der wohl geordneten Bewohner des Universums ganz klar auf die vollkommenen Handlungen eines effektiven, mächtigen Impulsgebers hin. Diese vollkommenen Handlungen wiederum bestätigen ganz eindeutig die Vollkommenheit der Namen jenes mächtigen Impulsgebers. Die Vollkommenheit seiner Namen attestiert ihm zwangsläufig die Vollkommenheit seiner Attribute, die uns als Seine Namen bekannt sind. Uns hingegen bescheinigt und bestätigt die Vollkommenheit Seiner Attribute die Vollkommenheit Seiner Fähigkeiten und Eigenschaften. Diese Vollkommenheit Seiner Fähigkeiten und Eigenschaften schließlich weist mit einer solchen Sicherheit auf das vollkommene Wesen seines Besitzers hin, dass alle Arten von Vollkommenheit, die allerorten im Universum betrachtet werden können, nichts anderes als Reflexionen Seiner Perfektion, Hinweise auf Seine Majestät und Anspielungen auf Seine Schönheit sind - blasse, schwache Schatten im Vergleich zu Seiner vollkommenen Realität.


Quelle:

http://de.fgulen.com/content/view/215/3/

Mit freundlichen Grüßen,

Nureddin Öztas

Unknown hat gesagt…

Ich danke Ihnen für eure Arbeit.
Mit grosse Interesse habe ich euren Blog gelesen.
Es hat einige Fragen in mir beantwortet.
Auch hat es mir ein kleinen Spalt eröffnet.
Eine Alternative Sichtweise über denn Christentum.
Ich habe die Christen und ihren Glauben mit Traurigkeit betrachtet.
Es wäre schade um die Seelen die den Gott suchen, wenn ihre Suche vergeblich wäre.
Auch wenn im heutigen Bibel viele stellen gibt, die einem Moslem direkt in die Hölle bringen würden. So denke ich jetzt das es die Christen doch zun Ziel bringen könnte.
Gott möge uns allen gnädig sein!
Auch wenn unsere Glaube etwas unterschiedlich ist. Sollten wir doch an die Gemeinsamkeiten denken. Eins ist sicher, daß nur Gott jemanden auf dem richtigen Pfad führen kann. Ich muß akzeptieren, dass ich mit meinem beschränktem wissen nicht immer dahinter steigen kann. Ich wünschte alle Menschen auf diese Welt wurden so offen und Respektvoll wie ihr darüber reden können.
Wir wollen doch im Herzen alle das Gleiche.

Christian Runkel hat gesagt…

Lieber Kenan,

herzlichen Dank für Deine freundlichen Worte. Der Blog liegt ja bereits einige Jahre zurück, aber die Freundschaft zu Nureddin ist geblieben und mein fortwährendes Gespräch mit Muslimen auch. Ich bin reicher geworden dadurch!

Nureddin hat mir bei unserem Gespräch fast wörtlich das gesagt, was auch Du schreibst: daß nur Gott jemanden auf dem richtigen Pfad führen kann. Das hat unsere Reden leichter und freier gemacht.

Liebe und herzliche Grüße, Friede sei mit Dir
Christian